Mit der Folien-Design-Matrix hast du immer das richtige Foliendesign parat.
Was macht eine gute Präsentationsfolie aus? Die meisten harten Kriterien für ein gutes Foliendesign wirst du schon einmal gehört haben. Die Schrift muss groß genug, die Farben kontrastreich und die Reihenfolge logisch sein. Zu viel Text ist ein No-Go und insgesamt sollte die Folie nicht überladen wirken. Doch entsteht automatisch eine gute Folie, wenn ich all diese Kriterien berücksichtige?
Wirkungsvolle Folien fordern mehr von dir, als nur formale Kriterien abzuarbeiten.
Aus eigener Erfahrung wirst du vermutlich wissen, dass noch mehr dazugehört, als nur die richtige Schriftgröße und Farbauswahl. Wie viel Text darf auf die Folie? Wann passt welches Bild und wie groß muss es sein? Wie sollte das Foliendesign aussehen?
Gute Folien zu erstellen, wirkt manchmal eher wie Kunst, als wie Wissenschaft.
Immerhin sprechen wir auch vom Foliendesign. All zu schnell erwischen wir uns bei dem Gedanken: „Ich bin nicht so kreativ“. Heißt das, nur Kunstschaffende und Kreative können Folien designen? Natürlich nicht. In den meisten Fällen liegt das Problem nämlich gar nicht am eigenen künstlerischen Talent, sondern am fehlenden Ziel.
Jede Folie braucht ein Ziel.
Wenn wir einen Vortrag halten oder eine Idee pitchen ist es ganz klar, dass wir unser Ziel kennen müssen. Das gleiche gilt auch für die Präsentationsfolien insgesamt und für jede Folie im Einzelnen. Was heißt das? Deine Präsentationsfolien sollen dich während deines Vortrags begleiten. Dazu müssen sie deinen Erzählstrang abbilden, also die Reihenfolge deiner Argumente und deine daraus gezogenen Schlussfolgerungen.
Das Ziel deiner Präsentationsfolien ist das Ziel, das du mit deinem Vortrag verfolgst. Jede einzelne Folie hat dann nochmal ein eigenes Ziel. Einige Folien sollen dein Argument mit Zahlen beweisen, andere Folien sollen vielleicht nur unterhalten. Ich möchte dir hier ein System vorstellen, das vier Ziele unterscheidet.
Die Folien-Design-Matrix
Die Folien-Design-Matrix wurde von Alexei Kapterev entwickelt und soll dir dabei helfen, die Ziele von Präsentationsfolien zu erkennen. Je nachdem, welche Funktion erfüllt werden soll, steht dir ein bestimmtes Werkzeug zur Verfügung.
1. Ich will, dass sich die Leute erinnern!
Manchmal kann es so einfach sein. Wenn sich dein Publikum an einen bestimmten Satz erinnern soll, zum Beispiel an deine Kernbotschaft, bietet sich eine Textfolie an. In diesem Foliendesign steht der Text im Mittelpunkt. Doch Vorsicht, mit Text sollte immer sparsam umgegangen werden. Zu lange Sätze oder zu viele Botschaften führen dazu, dass sich dein Publikum nur einen Bruchteil des Inhalts merken kann.
2. Ich will beeindrucken!
Ein Bild sagt mehr als… Schon gut, ich hör auf. Du weißt, wie viel mehr Informationen ein Bild übermittelt. Neben dem Sachinhalt vermittelt ein Bild auch einen emotionalen Kontext und löst bei deinem Publikum Assoziationen aus. Außerdem verarbeitet unser Gehirn Bilder viel schneller als Text, was deinem Publikum dabei hilft, dir zuzuhören. Beide Punkte unterstützen die Zuhörenden dabei, sich mehr von dem zu merken, was du gesagt hast.
3. Ich will erklären!
Gerade dann, wenn es du komplexe Abläufe darstellen möchtest, sind Diagramme Gold wert. In schematischen Darstellungen werden Zusammenhänge einfach greifbar. Um prägnante Diagramme erstellen zu können, musst du das Thema gut durchdrungen haben. Vereinfachung ist nämlich erst möglich, wenn du die wesentlichen Bestandteile klar erkannt hast.
4. Ich will beweisen!
Eine Theorie allein ist schön und gut, doch das wichtigste Ziel ist der Beweis. Dieser kann ganz unterschiedlich aussehen – am stärksten wirkt aber der empirische Beweis, also durch Zahlen und Daten. In Graphen und Tabellen aufbereitet können Daten überzeugend eingesetzt werden.
Fast immer eine Lösung.
Jetzt hast du einen ersten Überblick darüber, welche Ziele du mit deinem Foliendesign verfolgen kannst. Natürlich gibt es immer wieder Fälle, die nicht so leicht in eine der Kategorien geordnet werden können. Doch in den meisten Situationen hast du mit der Folien-Design-Matrix einen guten Ausgangspunkt für die Planung deiner Folien.
Wie gefällt dir die Folien-Design-Matrix? Gibt es eine Kategorie, die du ergänzen würdest? Schreib deine Gedanken dazu in die Kommentare!
Quelle: Kapterev, A. (2011). Presentation Secrets. Indianapolis: Wiley (Unbezahlte Werbung)